1. September 2025

Workshop mit Helbling Technik Wil AG: Druckguss im Fokus

Bei ALUWAG in Niederbüren stand kürzlich der Wissensaustausch im Vordergrund. Gemeinsam mit Vertretern der Helbling Technik Wil AG führten wir einen Workshop durch, der sich intensiv mit dem Thema Druckguss beschäftigte – von den Grundlagen bis hin zu den Herausforderungen in der Serienproduktion.

Was ist Druckguss?

Druckguss ist ein hochpräzises Fertigungsverfahren, bei dem flüssiges Metall unter grossem Druck in eine Stahlform gepresst wird. Dadurch entstehen Bauteile mit hoher Masshaltigkeit, guter Oberflächenqualität und komplexen Formen. Besonders geeignet ist das Verfahren für mittelgrosse bis sehr grosse Stückzahlen – lässt sich jedoch auch für kleinere Serien einsetzen.

Vorteile und Grenzen des Verfahrens

Der Druckguss bietet klare Vorteile:

  • Hohe Massgenauigkeit und Oberflächenqualität
  • Wirtschaftlichkeit bei grösseren Serien
  • Möglichkeit zur Integration komplexer Geometrien und Funktionen
  • Kurze Zykluszeiten

Aber: Auch Limitationen müssen berücksichtigt werden. Typische Herausforderungen sind zum Beispiel:

  • Hohe Werkzeugkosten in der Initialphase
  • Eingeschränkte Wandstärken (zu dünn oder zu dick ist problematisch)
  • Anforderungen an die Entformbarkeit
  • Berücksichtigung von Gasporositäten und Schwindungslunkern und Spannungen im Design

Worauf es ankommt

Eine erfolgreiche Druckguss-Entwicklung beginnt lange vor der ersten Serienproduktion. Entscheidend ist die frühzeitige Analyse:

  • Ist die Bauteilgeometrie gussgerecht?
  • Welche Legierung ist für die Funktion und Belastung geeignet?
  • Wie können Werkzeugkonzept und Prozessführung aufeinander abgestimmt werden?

Nur durch das Zusammenspiel von Konstruktion, Werkzeugbau und Prozess-Know-how entstehen Bauteile, die wirtschaftlich und zuverlässig in Serie produziert werden können.

Ein herzliches Dankeschön an unsere internen Organisatoren Damian Föllmi und Thomas Bottlang für die Leitung der Schulung sowie an die Teilnehmer von Helbling Technik Wil AG: Daniel Soller, Alain Erni, Martin Rebmann, Michael Bachmann, Larry Bürge, Oliver Schwyter, Roman Schneider und Marco Bernegger.

Der gemeinsame Austausch hat gezeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig über die Potenziale und Grenzen des Druckgusses zu sprechen – als Basis für erfolgreiche Projekte.